Am 09. Dezember soll es angeblich soweit sein: Star Trek Online erfährt das dritte große Update. Rund alle drei Monate legen die Kalifornier von Cryptic Studios inzwischen diese Spielverbesserungen vor. Einerseits ist das vorbildlich, andererseits auch dringend geboten. Denn da, wo das Spiel zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sein sollte, ist es leider immer noch nicht. Die großen Baustellen PvP und Crafting werden in „Genesis“ nicht angefasst, stattdessen gibt es (wieder einmal) einen Haufen Neuerungen, die zum aktuellen Zeitpunkt reiner Luxus sind.
So wird in Kürze zumindest auf dem Testserver Tribble (vielleicht schon Montag) die sogenannte „Foundry“ eintreffen, das Schlüselfeature von „Genesis“. Die „Foundry“ ist ein Missionseditor, der dem Spiel neuen Auftrieb geben soll. Außer drei Screenshots ist wenig nach draußen gedrungen. In Fragerunden im Forum hat sich aber herauskristallisiert, dass der Umfang des Editors vornächst sehr beschränkt sein wird. So wird die Missionslogik auf dem niedrigen Niveau von „Scanne 5 Steine“ oder „Besiege 5 Tribbles“ liegen. Das Design eigener Karten ist nur im Weltraum vorgesehen, Bodenkarten müssen aus einem Pool vorgefertigter Szenarien ausgesucht werden. Allerdings ist eine solide Integration in die Spielwelt versprochen, so dass altbekannte NPCs dem Spieler (optional) auch Nutzergenerierte Missionen anbieten können. Der Haken: Ob die Forge dieses Jahr überhaupt den Sprung auf den Hauptserver „Holodeck“ schafft, ist mehr als fraglich. auch auf „Tribble“ wird sie zunächst nur als Beta-Version existieren.
Die zweite große Neuerung ist ein völlig umgestalteter Sector Space. Wer will, kann endlich mit Warp-Geschwindigkeit durch schwarzen Weltraum fliegen, Sonnensysteme schrumpfen in der Ferne zu glitzernden Lichtpunkten, wichtige Raumphänomene wie die Badlands füllen den ganzen Bildschirm, wenn man sich ihnen nähert. Dazu gibt es kurze Wiki-artige Einführungen zu jedem System und Nebel im Spiel. Alles sehr schick. Aber eigentlich völlig unnötig. Zumal alle praktischen Probleme (nur ein bis vier Sektoren bis zum nächsten Ladebildschirm, „Hängenbleiben“ an Sektorausgängen, die man gar nicht nehmen will) unverändert den Spielfluss stören.
Als drittes wäre wohl (gut versteckt), die „Replay“-Funktion zu nennen, mit der man alte Story-Missionen wiederholen kann. Der Reiz ist allerdings recht bescheiden, denn anders als die neuen „Feature Episodes“ skalieren die alten Missionen nicht auf den Rang des Spielers. Wenn aber Level 51-Spieler auf Level 10-Klingonen treffen, bleibt jede Herausforderung auf der Strecke. Hier gibt es noch Nachbesserungsbedarf.
Um das Endspiel ein wenig attraktiver zu machen, und den Sammlertrieb zu wecken, wird ein Itemset als Belohnung für die geliebten und verhassten STFs eingeführt. Diese Komponenten sollen Borgsysteme darstellen, die in Kombination Synergien entwickeln und optional das äußere Erscheinungsbild des Spielerschiffes verändern. Ähnliche Sets sollen auch in Zukunft auf Memory-Alpha Einzug halten (Termin ungewiss).
Völlig in den Sternen, und sicher nicht am 9.12. verfügbar, steht ein völlig überarbeiteter Bodenkampf. Von allen angekündigten Änderungen ist dies sicher die mit weitem Abstand wichtigste. Mit der Option, den eigenen Charakter endlich wie in einem Third-Person-Shooter steuern zu dürfen, und sehr viel Feinschliff für Bewegungsabläufe und Waffengattungen steht hier ein völlig überfälliger Neuanfang bevor. Die Veröffentlichung kann aber noch leicht zwei Monate auf sich warten lassen.
Alles in Allem ist Star Trek Online also immer noch auf dem richtigen Weg. Nicht aufgeführt, weil aus dem Season-Kreislauf ausgekoppelt, sind natürlich die inzwischen fast wöchentlichen neuen Story-Missionen das Spiel im Moment von Höhepunkt zu Höhepunkt tragen. Die nächste Serie dieser „Feature“-Episoden läuft allerdings erst im neuen Jahr wieder an.